Die
farbig
kursiv
geschriebenen
Abschnitte
sind
meine
persönlichen
Anmerkungen
und Erkennt
nisse.
Der Nachname Kreer in der allgemeinen Betrachtung
Bisher
wurde
angenommen,
dass
der
deutsche
Zuname
Kreher/Kreer
auf
örtlicher
und
eigen
schaftsbezogener
Herkunft
basiert.
Nachnamen
durch
die
Örtlichkeit
bestimmt
sind
solche
Namen,
die
ihren
Ursprung
aus
besonderen
Merkmalen
hervorbrachten,
entweder
durch
die
Menschen
oder
die
Natur
verursacht.
Sie
wurden
von
der
Umgebung oder dem Landbesitz des Namenhalters abgeleitet.
Weiterhin
wurde
Folgendes
angenommen:
Im
Fall
des
Namens
Kreher,
im
Sinne
von
Krähe,
deutet
es
darauf
hin,
dass
der
erstmalige
Besitzer
des
Namens
offensichtlich
unter
dem
Wappen
der
Krähe
residierte.
Eigenschaftsbezogene
Nachnamen
haben
ihren
Ursprung
in
körperlichen
Merkmalen
oder
persönlichen
Eigenschaften
des
erstmaligen
Namenhalters.
Daraus
würde
resultieren,
dass
der
Nachname
mit
der
Bedeutung
Krähe
aus
dem
Verhalten
des
erstmaligen
Halters
entstand,
weil
er
kreischte
und
krächzte
wie
eine
Krähe.
Überlieferungen
hinsichtlich
des
Nachnamens
Kreer
deuten
auf
eine
Person
namens
Kreier
hin,
welcher
im
Jahre
1340
in
der
Nähe
von
Bregenz
lebte.
Es
gibt
außerdem
Bezugnahmen
auf
die
Namen
Kra
und
Kreia
in
Kirchen
bucheinträgen
aus
dem
Jahre
1261.
Varianten
des
Namens
Kreer
sind
Kreher,
Kreier, Kreiger, Krayers, Kraier und Krahe.
Diese
Annahmen
dürften
in
Grundsätzen
sowohl
für
die
Namen
Kreher,
Kreier,
etc.
als
auch
für
Kreer
stimmen,
jedoch
deutet
die
Verfolgung
meiner
höchst
privaten
Ahnenforschung
darauf
hin,
dass
der
Name
Kreer,
in
dieser
speziellen
Schreibweise,
spätestens
ab
dem
16.
Jahrhundert
,
als
Herkunftsbezeichnung
für
Abstämmige
des
Ortes
Kree
im Großarltal in Österreich, verwendet wurde.
Natürlich
könnten
z.B.
trotzdem
Krähen
bei
der
Vergabe
des
Ortsnamens
Kree
eine
Rolle
gespielt
haben.
Trotzdem
hat
der
Ursprung
des
Namens
Kreer
eine
ganz
eigene
Geschichte.
Die
Entstehung
des
Nachnamens
Kreer
passt
generell
zu
den
allgemeinen
Erkenntnissen
über
die
Entstehungs
geschichte
von
Nachnamen
im
Allgemeinen
als
auch zeitgeschichtlich (s.o.).
Interessant
ist,
dass
es
nicht
nur
Kreer
in
der
männlichen
Form,
sondern
auch
Kreerin,
also
in
einer
weiblichen
Form
gab.
Die
gleichzeitige
Verwendung
beider
geschlechtsspezifischer
Formen,
auf
ein
verheiratetes
Ehepaar,
war
offensichtlich
während
der
Entstehung
von
Nachnamen
verbreitet,
weil
es
eher
noch
kein
eigentlicher Nachname sondern eine Herkunftsbezeichnung war.
Nachgewiesen sind z.B.:
Margaretha
Kreerin
(geb.
Ehgartnerin),
geboren
1620,
gestorben
am
15.
Jul.
1680
in
Großarl.
Sie
war
mit
Florian
Kreer
(?
-
1682)
verheiratet.
Sie
hatten
zusammen
7
bekannte Kinder, die alle den Geburtsnamen Kreer trugen.
Christina
Kreerin
(geb.
Ebnerin),
geboren
ca.
1605,
gestorben
am
28.
Feb.
1665
in
Großarl
/
Hüttschlag
/
Kree.
Sie
war
mit
Johann
Kreer
(1600
-
1663)
verheiratet.
Sie
hatten zusammen 10 bekannte Kinder, die alle den Geburtsnamen Kreer trugen.
Apollonia
Kreerin
(geb.
Kremserin),
geboren
ca.
1600,
gestorben
am
30.
Mai
1695
in
Großarl
/
Hüttschlag
/
Karteis.
Sie
war
mit
Wolfgang
Kreer
(1596
-
1684)
verheiratet.
Sie hatten zusammen 5 bekannte Kinder, die alle den Geburtsnamen Kreer trugen.
Dass
die
Verwendung
männlicher
und
weiblicher
Formen
als
Herkunfts
bezeich
nung
zu dieser Zeit offenbar üblich war, zeigt besonders deutlich das folgende Beispiel:
Martha
Kreerin
(geb.
Lottermoserin),
geboren
am
20.
Sept.
1626
in
St.
Johann
im
Pongau
/
Lottermoos,
gestorben
am
7.
Jul.
1696
in
Großarl.
Ihre
Eltern
waren
Rupert
Lottermoser
und
Maria
Lottermoserin
(geb.
Engelmaierin).
Martha
Kreerin
war
mit
Rupert
Kreer
verheiratet.
Die
Tochter,
Anna
Golleggerin
erhielt
die
weibliche
Form
“Kreerin” als Geburtsname.
Es
wurden
dabei
auch
Quasi-Familiennamen
in
weiblicher
Form
verwendet,
im
Sinne
der
Herkunft
aus
einer
bestimmten
Familie.
Dies
dürfte
eine
Übergangsphase
bei
der
Entstehung der eigentlichen Nachnamen gewesen sein.
Dass
es
sich
bei
der
Annahme
der
Herkunft
des
Namens
Kreer,
als
Abstämmige
des
Ortes
Kree,
um
eine
plausible
Ableitung
handelt,
lässt
sich
anhand
eines
sehr
vergleichbaren Namens festmachen: Seer
Den
Nachnamen
Seer
gibt
es
sehr
lange
und
sehr
häufig.
Sucht
man
nach
der
Ableitung,
findet
man
gerne
die
Erklärung,
dass
dieser
Name
ursprünglich
Säher
bedeutet,
also
aus
dem
Land
wirtschaftlichen
stammt.
Die
einfache
Erklärung,
dass
diese
Leute
“vom
See”
stammen,
dabei
ist
egal
von
welchem,
ist
merkwürdigerweise
nicht zu finden.
Dennoch
wird
das
Naheliegende
praktisch
durch
die
österreichische
Band
“
Die
Seer
”,
gegründet
1996,
durch
Nacherfinden
bewiesen.
Das
sind
nicht
die
Säher,
son
dern
sie
kommen vom See.
Da
1996
noch
die
alte
deutsche
Rechtschreibung
herrschte,
wird
der
Name
nicht
mit
drei “e”, also nicht Seeer geschrieben.
Ein
weiteres
Indiz,
dass
meine
Theorie
stützt
fiel
mir
schließlich
am
19.12.2023
in
die
Hände.
Eine
automatisierte
Suche
nach
Josef
Kreer
(geb.
ca.
1760)
auf
MyHeritage
ergab
eine
interessante
Verbindung:
Der
Vater,
Johann
Kreer,
hat
1760
eine
Maria
Seer geheiratet. Das wirft automatisch die Frage auf:
Gibt
es
in
der
Nähe
einen
See?
Ja!
Er
ist
zwar
mittlerweile
etwas
trocken,
aber
es
gibt
ihn. Er liegt nahe Kree und heißt auch einfach nur See.
Wie viele Indizenbeweise braucht man eigentlich, um einen unübersehbaren Sachver-
halt abzusichern?
Mail an: ahnenforschung(at)kreer.de
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